Roti Canai (Pfannkuchen mit malayischem Curry)

Ich terrorisiere die Malayin Leena (nicht die aus Neu Delhi) vom my Kitchen-Team in Zürich schon lange, weil ich unbedingt eine malayisches Curry selbst zubereiten möchte. Das Problem: alle benutzen fertige Gewürzmischungen (z.B. Bada’s Meat Curry Powder), die ich in der Schweiz nicht kaufen kann.

Ironischerweise war ich selbst vor ein paar Monaten wieder einmal in Malaysia, aber eine leichte Lebensmittelvergiftung aus Thailand hinderte mich, vor Ort Research zu betreiben. Die Bilder unten zeigen die Hauptstadt Kuala Lumpur. Das Foodies Paradies ist allerdings Georgetown auf der Insel Penang.

malaysiaNeben dem Palmöl (Schmerz!) habe ich noch eine weitere Assoziation beim Land Malaysia: Roti Canai.

Roti Canai ist eine Art Pfannkuchen. In Singapur kennt man ihn auch unter dem Namen Roti Paratha. Der fettige, aber sehr knusprige Pfannkuchen erhält man oft in den Foodstalls der Mamak, den indischen Muslimen, deren Vorfahren vor hunderten von Jahren aus Südindien nach Malaysia emmigrierten.

Roti isst man zusammen mit einem sämigen Curry-Dip meist zum Frühstück. Dazu werden auch hartgekochte Eier und Teh Tarik, ein aufgeschäumter Gewürztee, gereicht. Klingt alles sehr nach indischer Küche, nicht wahr? Ganz wichtig: es wird ohne Fischsauce gemacht.

Roti Canai, der perfekte Mix – India meets Southeast Asia

roti

Nun schreibe ich hier kein Rezept, wie man selbst Roti zubereiten kann. Wer sich fragt warum, der soll sich dieses Video anschauen. Ich glaube, das braucht einige Jahre Training!

 

Roti Canai in der Schweiz: es gibt 2 Möglichkeiten

A) man geht ins winzige Restaurant my Kitchen geführt von Lina und ihrem Mann an der Franklinstrasse 6 in Zürich (Öffnungszeiten auf Facebook checken).
Weltklasse selbstgemachtes Roti Canai mit Poulet oder Dal zusammen mit einem Teh Tarik. Superfreundliche, herzliche Bedienung. Anders als ihre nördlichen Nachbarn verwenden die Malaysier kein Glutamat. Danke Leena, ihr seid super!

mykitchencollage

B) man kauft sich gefrorene Pfannkuchen für Roti Canai (z.B. bei Art of Food: frozen Roti Canai oder Paratha) und macht die Gewürzmischung selber. Man kann danach entweder die vegetarische Variante mit Linsen (Kari Dal) oder eine mit Poulet (Kari Ayam) kochen. Ich mache die vegetarische Variante, weil ich es genau so in Malaysia und Singapur zusammen mit einem Teh Tarik zum Frühstück gegessen habe.

Rezept von: mir mit Tipps von my Kitchen, Zürich (und foodfreak)

Zutaten (ca. 75g, reicht etwa für 2x Curry):

Gewürzmischung:
2 TL Langkornreis
4 TL Koriandersaat
2 TL Kreuzkümmelsaat
1/2 EL Fenchelsaat
1/2 EL Bockshornklee
4 schwarze Pfefferkörner
1 Nelke
1/4 Sternanis, zerbrochen
1-2 cm Zimtstange
2 getrocknete Chilis
1 Kardamonkapseln, zerdrückt

und: 4-5 TL Kurkuma

für die Sauce:
1 EL Sonnenblumenöl
1 Schalotte, sehr fein gehackt
200g gelbe Linsen, z.B. von Alnatura
1 Prise Zucker
2-3 Knoblauchzehen, gepresst
3cm Ingwer, geschält, gepresst
2 Zitronengras, längs aufgeschnitten
2.5dl Kokosmilch
Salz
Roti Chanai, gefroren

Zubereitung:

1. Reis rösten, bis er duftet und leicht gebräunt ist. Gewürze ausser Kurkuma hinzufügen und abermals rösten, bis sie zu duften beginnen. Achtung, der Reis darf nicht verbrennen.

2. Alle Gewürze in einer kleinen Kaffeemühle zu einem feinen Pulver mahlen oder in einem Mörser zerstossen. Zuletzt mit Kurkuma mischen. Auf keine Fall Kurkuma rösten oder mahlen!

3. für 4 Portionen, 2-3 EL der Gewürzmischung mit etwas Wasser zu einer Paste rühren, so wird das Curry sämiger (Tipp von Leena, myKitchen).

4. Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer beigeben und umrühren. Für einige Minuten andünsten. Gewürzmischung und Zitronengras beigeben und bei kleiner Hitze gut umrühren.

5. Kokosmilch und Linsen beigeben und bei Bedarf noch etwas Wasser. Zugedeckt für etwa 15 Minuten köcheln lassen. Abschmecken.

6. Zitronengras entfernen und zusammen mit den Pfannkuchen servieren.

Dazu passt: gekochte Eier.

Kommentar: die Gewürzmischung hält sich luftdicht verpackt etwa 6 Wochen. Danach verliert sie an Geschmack.

malaycurry

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