Jetzt chamer brötle: Asia-Forelle

Freut ihr euch auch so, wenn ihr aus wenigen Zutaten ein schönes Essen zaubern könnt? Es geht sogar ohne Herd! Für diesen Blogeintrag habe ich meine Küche verlassen und bin mit dem Mitbewohner in den Wald auf dem Zürcher Käferberg spaziert. Die Aussicht entschädigt schon mal für den kurzen Aufstieg. Hallo Zürich!
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Im Wald ist es auch an heissen Sommertagen angenehm kühl. Die Stadt stellt viele Feuerstellen zur Verfügung. Es herrscht meist reges Treiben, doch wir hatten Glück und konnten eine Feuerstelle inklusive Rost ergattern.

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Grillieren im Wald oder „Brötle“ wie wir es in der Schweiz nennen, weckt bei mir Kindheitserinnerungen. Meine Mama war eine Meisterin im Feuer machen. Und wir Kinder haben so lange Cervelats an Stöcken übers Feuer gehalten, bis wir selbst wie Räucherwürstli gerochen haben. Das ist alles schon ein Weilchen her. Der Mitbewohner und ich waren etwas aus der Übung. Profis sollen uns beim Anblick der Bilder den ungeschickten Versuch verzeihen. Das Sackmesser war nicht mehr so scharf. Das Holz oft feucht. Geklappt hat es trotzdem. Nach einer halben Stunde brannte ein kleines Feuer und wartete auf den Einsatz. Und hier ist das Objekt der Begierde: eine der zwei frischen Schweizer Forellen.

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Ich habe seit zwei Jahren einen kleinen Kaffirlimettenstrauch im Garten (im Winter im Treppenhaus mit viel Licht). Diese parfümierten Blätter bekannt aus der thailändischen Küche aromatisieren auch unsere heimischen Fischen wunderbar. Einfach ein bis zwei Blättchen (Achtung: intensiv!) grob zerzupfen und den Bauch damit füllen. Zitrone oder Limette, ein bisschen Salz und Olivenöl und mehr braucht es eigentlich nicht. Natürlich kann man die Forelle auch mit anderen Gartenkräutern füllen oder ganz darauf verzichten. Die Röstaromen vom offenen Feuer würzen den Fisch schon genug.

Wer keinen Rost auf der Feuerstelle findet, dem möchte ich ein Rezept aus Bayern ans Herz legen: der Steckerlfisch. Den Fisch spiesst man wie ein Cervelat länglich an einem Weidenstock auf und grilliert ihn langsam über dem Feuer.

Asia-Forelle im Wald

Zutaten für 2 Personen:

2 Forellen (od. Saibling, Felchen)
Salz
Olivenöl im kleinen Einmachglas
Salz
1 Bio-Zitrone oder Limette
Für Bräteln mit Rost: Kräuter: 2-3 Kaffirlimette-Blätter, Koriander (oder Peterli, Maggikraut, Schnittlauch, Basilikum etc.)
Ohne Rost: keine Kräuter verwenden.

Hilfsmittel:
Sackmesser
Pinsel
Streichhölzer
alte Zeitungen
1 grosse Flasche mit Wasser
Küchenpapier

Zubereitung:

1. Trockene Äste sammeln. Feuer machen.

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2. Die Zitrone aufschneiden. Die Forellen innen und aussen salzen. Mit Öl bepinslen. Falls ein Rost vorhanden: die Fische mit zerzupften Kräutern und Zitrone füllen.

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3. Mit Rost: die Stelle mit Öl bepinseln und die Fische auf dem Rost grillieren.

Ohne Rost: die  Fische an je einem langen frischen, eingefetteten Weidestöcken aufspiessen. Die Stöcke am vorderen Ende mit dem Sackmesser spitzen. Zuerst durchs Maul und danach den ganzen Körper aufspiessen (siehe Steckerlfisch).  Übers Feuer halten. Hier eignet sich Kinderarbeit ;-)

4. 20 bis 30 Minuten bräteln, dabei 1 Mal vorsichtig wenden. Zusammen mit Zitronenschnitzen servieren auf Küchenpapier. C’est tout! Unbedingt die Haut und die Bäggli essen. Das ist das beste am ganzen Fisch!

5. Feuer mit dem Wasser löschen.

Dazu passt: ein Salat, z.B. Kartoffel– oder Blumenkohlsalat

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