Der Ravioli-Skandal
Dieser Tage habe ich einen Berg von Suppenknochen für einen Kalbsfond ausgekocht. Da die Zürcher Metzger nach der weihnachtlichen Fondue-Chinoise-Schwemme keine bieten konnten, ging ich zur Migros und erwarb zwei Kilo TerraSuisse-Knochen mit Kalbsschwanz, Füsschen und dergleichen mit viel minderwertigen Fleisch, Adern, Fett und Bindegewebe. Nachdem ich den Knochen 40 Minuten im Dampfkochtopf die edle Würze entzogen hatte, streifte ich das Fleisch ab und vermischte es mit Pelati. Aus zwei Kilo Kalbsknochen gewann ich so einen ganzen Topf voll mit herrlich duftendem Sugo. Einen Teil packte ich in selbstgemachten Ravioli-Teig.
Dem ahnungslosen Mitbewohner setzte ich die Pasta mit reichlich flüssiger Rosmarinbutter und frisch geriebenem Sbrinz zum Znacht vor.
Soll ich euch was verraten? Es hat toll geschmeckt! Wer lieber Filet in die Ravioli packen möchte, dem will ich nicht im Weg stehen, aber ich bleibe bei meinem minderwertigen Sugo…