Bergamotten-Guetzli

Solltet ihr je an frische Bergamotten aus Kalabrien kommen, dann packt eure Chance beim Schopf. In meiner Familie wiegen wir sie fast mit Gold auf. Sie sind der pure Luxus! Ihr könnt sie zu Konfitüre oder Curd verarbeiten. Aber ich lege euch besonders dieses Rezept ans Herz.

Als ich den Mitbewohner kennengelernt habe, hat er mit seinen weltbesten Zimtsternen geprahlt. Ich war mässig begeistert. Zimtsterne sind halt Zimtsterne. Dieses Jahr hat er jedoch den Vogel abgeschossen. In Eigenregie wurde dieses Rezept von Bake to the roots leicht abgeändert und dem Gebäck anstelle von Earl Grey Tea frische Bergamottenschale hinzugegeben. Eine sehr clevere Idee, denn Earl-Grey-Mischungen sind selten mit echter Bergamotte aromatisiert. Meist sind es künstliche Aromen, die es niemals mit dem betörenden Duft dieser Frucht aufnehmen können. Des Mitbewohners Guetzlis sind ein Traum. Seine Mama war so begeistert, dass sie innert kürzester Zeit ihre und die Ration der Oma verputzt hat. Die Backkünste des Mitbewohners waren somit nochmals gefragt. Was für ein Glück für mich… und für euch. So hatte ich Zeit, diesen Beitrag zu verfassen und das Rezept mit euch zu teilen.

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Da man diese Guetzlis nur schneiden, aber nicht ausstechen muss, ist es ein dankbar unkompliziertes Rezept.

Bergamotten-Guetzli

Rezept von: inspiriert von Bake to the roots‚ Earl Grey Cookies

Zutaten für ca. 30-35 Guetzlis:

35g Zucker
35g Puderzucker
1 Vanilleschote
1 Prise Salz
115g weiche Butter
1 Ei
200g Mehl
Abrieb einer Bergamotte*
½ TL Backpulver

2 EL Zucker zum Rollen

* Gekauft beim Früchte- und Gemüsehändler Rosetti auf dem Zürcher Markt.

Zubereitung:

1. Vanillemark aus der Schote kratzen und zusammen mit Salz, dem Puder- und dem normalen Zucker vermischen. In einer Schüssel die Butter mit der Zuckermischung auf höchster Stufe aufschlagen, bis die Masse heller wird. Das Ei zugeben und vermengen. Den Abrieb einer Bergamotte hinzugeben. Mehl mit Backpulver hineingeben. Alles gut verrühren, bis ein sehr homogener Teig entsteht.

2. Aus dem Teig eine lange Rolle von ca. 3-4 cm Durchmesser formen und in Klarsichtfolie wickeln. Für mindestens 2 Stunden kühlstellen.

3. Den Teig in Zucker rollen, in etwa ½ cm dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Bei 200 Grad Heissluft 6-8 Minuten backen; die Ränder sollten leicht braun werden. Auf dem Backblech einige Minuten abkühlen lassen und dann auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen.

Mein Tipp: den Saft der Bergamotte könnt ihr mit Mineralwasser vermischt als Limonade trinken.

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Kommentar: Guetzli ist der Schweizer Begriff für Keks. Er ist mit dem Bayrischen Wort Guatzl verwandt. In Frankreich kennt man das Sablé (von Sand) oder in Grossbritannien das Shortbread (übersetzt: mürbes Brot)Beides sind Mürbeteiggebäcke und bestehen aus einem Teil Zucker, zwei Teilen Butter und drei Teilen Mehl. Im Gegensatz zum klassischen Guetzli, etwa dem Mailänderli, fügt man dem Teig keine ganzen Eier hinzu.

 

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