Räben-Wedges mit Federkohl-Tzatziki
Der erste Einsatz von gelben Räben (Bodenkohlrabi, Steckrüben oder Kohlrüben) in der Küche war eher ernüchternd. In Kombination mit anderem Gemüse gehen sie geschmacklich unter.
Inzwischen liebe ich aber gelbe Räben.
Gelbe Räben sind gekocht oder roh verzehrbar. Besonders gut, nämlich leicht süsslich, schmecken sie aus dem Ofen.
Ältere Menschen aus Deutschland stehen der mit dem Kohl verwandten Knolle oft nicht ganz so positiv gegenüber. Im Hungerwinter von 1946/47 kam die Räbe aufgrund Nahrungsmittelknappheit zur Streckung vieler Gerichte zum Einsatz. Trotzdem starben mehrere hunderttausend Menschen. Man assoziiert mit der Räbe auch den sogenannten Steckrübenwinter von 1916/17. Denn auch während des ersten Weltkrieges litt man im Deutschen Reich unter einer Hungersnot. Für viele zählte die Räbe damals zu den Hauptnahrungsmitteln.
Ich wollte für den Blog ein Gericht, das die hässliche Knolle in neuem Glanz erstrahlen lässt und nichts mit diesen Schreckenserinnerungen gemein hat. Zusammen mit dem würzigen Federkohl-Tzatziki kommen zwei alte Wintergemüsesorten frisch und leicht daher.
Beide Gemüse kaufe ich auf dem Zürcher Wochenmarkt ein.
Rezept von: inspiriert von Herbst, Winter, Gemüse!
Zutaten (Snack für 4 Personen):
2 grosse gelbe Räbe (à ca. 500g), geschält, in 1cm dicke Schnitze
4 EL Olivenöl
1 TL milder Chili, z.B. Pul Biber
1 EL Ahornsirup
Meersalz
Tzatziki:
200g Federkohl (Grünkohl)
1 Becher (griechischer) Joghurt
1 kleine Knoblauchzehe, gepresst
1/2 TL Bockshornklee, gemahlen (oder milder Curry)
1 Messerspitze Kreuzkümmel, gemahlen
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
1. Den Federkohl mehrmals waschen, bis sich das Wasser nur noch leicht färbt.
2. In einer Schüssel Steckrüben mit Öl, Chili und Ahornsirup mischen.
3. Räben auf einem mit Backpapier belegtem Blech auslegen und bei 180 Grad ca. 30 Minuten backen. Nach der Hälfte der Zeit wenden.
4. Federkohl in Streifen schneiden, grobe Stiele entfernen und in Salzwasser für einige Minuten blanchieren (evtl. in Eiswasser abschrecken). Wasser gut aus den Blättern drücken und nochmals sehr fein schneiden.
5. Kohl mit Joghurt und Knoblauch mischen. Die Masse mit Bockshornklee, Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer würzen.
6. Räben-Wedges salzen und warm zusammen mit dem Tzatziki servieren.
Dazu passt: ein Saisonsalat, z.B. Chicorée oder Nüsslisalat. Das Tzatziki schmeckt auch gut zu Gschwellti (Pellkartoffeln).