London, Liebe und all das.
Ich bin grosszügig. Ich verschenke mein Herz oft und gern. Und manchmal ist die Liebe für immer. Das trifft auf Menschen zu genauso wie auf Städte.
Eine grosse Liebe von mir ist die Stadt an der Themse: London. Mit meinen blauen Augen, den Sommersprossen und der hellen Haut gehe ich perfekt in der Menge unter. Viele klagen über das Wetter. Aber wen interessiert in so einer lebendigen Stadt schon das Wetter? Und sind wir doch mal ehrlich:
Regen, ein schicker Trenchcoat und eine gepflegte Tasse Tee gehören zu England!
Der Mitbewohner und ich kennen uns jetzt schon seit Jahren und doch waren noch nie zusammen in London. Es war also an der Zeit!
Auf dem Programm stand hauptsächlich fressn und Kultur.
Leider haben wir nicht soviel essen können, wie ich hoffte. Im Moment ist die israelische und peruanische Küche sehr angesagt. Für Letzteres hätten wir nur noch ins Ceviche gehen können (das Lima war ausgebucht), aber das hat uns aber nicht so überzeugt.
Hier eine Übersicht unserer Fresstour durch London. Keine Geheimtipps, aber Adressen, die ich mit bestem Gewissen empfehlen kann (→ für aktuelle Tipps ist das TimeOut ein guter Ausgangspunkt).
- Fergus Henderson’s St. John’s Bread and Wine, Spitalfields.
- Maroush: Lebanese Restaurants. Value for money ist top! Nix hip und trendy, aber authentisch. Nette Bedienung und sensationeller Hummus.
- Ottolenghi, Islington: Walk in Lunch für £ 14 (oder s Nopi im Soho)
- Leong’s Legend, Soho: beste Dim Sum. 8 Stück à £ 6 (z.B. Crab Meat Siu Loung Bao)
- Four Seasons, Soho: beste Peking-Ente mit Pancakes der Stadt.
- Hawksmoor: richtig gute Steaks!
- Clove Club: Anstelle von Ottolenghi. Saisonal und sehr, sehr stylish. Heisser Tipp von Giancarlo, den ich im Leong’s legend getroffen hab (Fotos hier).
Für Zwischendurch:
- Dean Street Townhouse: stilvoller Afternoon Tea ab £ 8 (unbedingt reservieren)
- Princi, Soho: okay Espresso, gute italienische Pasticceria ab £ 2
- Cask Pub: Must do für alle Bierliebhaber. Indian Pale Ale probieren, wer mag.
Shopping – einkaufen war eher schwierig, weil ich nur mit Handgepäck unterwegs war.
- Borough Market: Gewürzstand von Spice Mountain ist der Wahnsinn! Unbedingt am Borough Market auch was essen und die heisse, weisse (!) Schoggi mit Muskatnuss im Rabot 1745 probieren.
- Spitalfields Market: überdachter Flohmarkt und mehr (cool am Samstag).
- Tate Modern: Museumsshop hat tolle Poster und stylische Souvenirs.
St. John’s Bread and Wine war ganz, ganz weit oben auf meiner Liste. Als ich die Tête de veau gekocht habe, habe ich Fergus Henderson ja bereits erwähnt. Der Nose to tail eating-Ansatz ist sehr en vogue. Wir haben uns durch die halbe Karte gefressen (Gerichte à £ 8). Mir hat das Publikum und das Ambiente sehr gefallen; eine ehrliche Küche für Leute mit Geschmack. Die Köche haben zum Teil selbst serviert! Suppe, Austern und Wachteln waren göttlich. Der Mitbewohner mochte die frittierte Schweinehaut sehr gerne (wie Pommes frites de luxe, meinte er). Für mich war die Pastinakenglace ein Highlight. So und nicht anders muss Pastinake zubereitet werden.
Gerichte: englische Austern, Entenleber, Wachtel mit Selleriesalat, Lammzunge in Brühe, frittierte Schweinehaut und Topinambursuppe.
Desserts: Caramel Custard (englische Crème Brulée) und Pastinakenglace mit Früchte-Crumble.
Getränk: Hauswein (ST JOHN ROUGE, Cabernet + Syrah)
Kosten insgesamt: £ 70
Dann habe ich den Mitbewohner in eines der Restaurants vom Israeli Yotam Ottolenghi geschleppt – dem König der Gemüseküche. Mittags kann man nicht reservieren, aber wir haben bloss 15 Minuten auf einen Platz gewartet. Obwohl es die Stunde von Ottolenghi ist, war der Service sehr freundlich und herzlich. Davon könnte man sich in der Schweiz mal eine Scheibe abschneiden.
Wir konnten entweder brunchen oder Speisen vom Mittagsbuffett wählen. Am Buffet gab es reichlich kalte Salate, Fleischgerichte und Dips. Alles frisch und fein, aber halt Buffett. Vielleicht wäre ich besser abends ins Restaurant Nopi gegangen.
Unsere Bestellung: Mit Ras el-Hanout gewürztes Biohuhn, Lachs, Linsen-Wildreis, Kartöffelchen mit Zitronengras, Auberginensalat, Hummus. Eine Auswahl an Brot. Je £ 14.
Borough Market
Dim Sum Time at Leong’s Legend. Am leckersten find ich die mit Schweinefleisch und Meeresfrüchten.
Die Grossen der französischen Küche in London: Le Gavroche (2 Sterne) und Koffmann’s (3 Sterne) und ein Michel Roux junior Groupie. Leider ausgebucht.