Kartoffelstock mit Rosmarin

Der Mitbewohner hat ein befreundetes Paar eingeladen. Kurzurlaube mit den beiden Herren enden immer in Fressorgien, so dass ich am Ende nicht mal mehr über Rezepte nachdenken mag und anstelle von Alkohol Wasser bestelle. Und Gott sei mein Zeuge, das kommt bei mir nicht oft vor.

Was bedeutet diese Einladung also? Ich muss den Mitbewohner in Zürich an den Helvetiaplatz zu den Fiechter-Schwestern jagen (Fleisch), ins Viadukt zum Braschler (Fisch) und reichlich Wein aus dem Keller holen.

Kurzum, wir rufen zur Völlerei auf.

Der Mitbewohner findet es super, erst gefühlte 3 Stunden nach der Vorspeise mit dem Hauptgang zu starten. Ich nicht. Wenn ich es mir mal mit dem Weinglas gemütlich gemacht habe, dann bin ich gern bei den Gästen und geniesse den Abend. Ich finde es ultra-ober-mega mühsam, nochmals aufzustehen und zu kochen.

Deswegen bevorzuge ich Gerichte, die sich gut vorbereiten lassen.

Hier ein Rezept für einen Kartoffelstock oder Kartoffelbrei. Es ist an und für sich ist ja eigentlich total simpel, aber in Zeiten von Tütenkartoffelbrei von Knorr und Co. keine Selbstverständlichkeit mehr auf heimischen Tafeln. Aber wenn liebe Gäste kommen, dann sollte man sich die Mühe machen, finde ich.

Zusätzlich möchte ich an dieser Stelle über einen kleinen Trick schreiben.

Den Kartoffelbrei direkt mit Klarsichtfolie bedecken und auf tiefster Stufe warmhalten – funktioniert für Stunden!

Zutaten (Beilage für 4 Personen):

1kg mehligkochende Kartoffeln
1.5dl Milch
½ dl Halbrahm (Sahne)
75g Butter
1 grosser Zweig Rosmarin
Muskatnuss, frisch (!) gerieben
Salz und Pfeffer

Zubereitung:

1. Butter mit dem Rosmarinzweig auf tiefer Stufe schmelzen.

2. Kartoffeln schälen und die Schale in ein Gazetuch (Stoffwindel) geben. Kartoffeln in Stücke schneiden und in reichlich Salzwasser garkochen (Garprobe: Mit einem spitzen Messer anpieksen). Die Schale gibt zusätzlich Geschmack. Tipp von Heston Blumenthal. Allerdings ist der Rosmaringeschmack so präsent, dass man sich den Aufwand auch sparen kann.

3. Wasser abschütten und Kartoffeln etwas austrocknen lassen. Inhalt des Gazetuchs wegwerfen.

4. Kartoffel durchs Passe-vite direkt in den Topf geben und mit Milch und Rahm vorsichtig vermischen. Rosmarinnadeln aus der Butter entfernen und die flüssige Butter mit einer Holzkelle unter die Kartoffeln rühren. Mit der Kelle den Stock kräftig aufschlagen.

5. Mit Salz, Peffer und frischem Muskatnussabrieb würzen.

6. Den Kartoffelstock direkt mit Klarsichtfolie bedecken (siehe Foto) und so warmhalten.

Dazu passt: allerlei Schmorgerichte, wie z.B. Boeuf Bourguignon, Kalbskopfbäckli oder Kaninchen.

Blog18