Moules à la Gueuze Lambic

Moules et frites sind in Nordfrankreich sehr beliebt, aber ursprünglich stammt das Rezept aus Belgien. Ohne die französisch-belgische Freundschaft gefährden zu wollen, wage ich Moules et frites das belgische Nationalgericht zu nennen.

Dieses Rezept hier hat mir ein freundlicher Verkäufer im „Drinks of the World„-Laden in die Hand gedrückt, als ich weinerlich klagte, dass es so schwer ist, anständigen Cidre für meine Muscheln zu finden (Wir erinnern uns: Schweizer Importzölle). In Belgien gibt es mehr als 1000 Sorten Bier und auch die fanden ihren Weg in den Kochtopf.

Als Schweizerin habe ich natürlich eine etwas befangene Haltung gegenüber belgischen Lebensmitteln. Belgische Schokolade, die beste der Welt? Come on?! Beim Bier kann ich die Scheuklappen aber abmachen und ohne Vorurteile probieren.

Ich bin eine Bierliebhaberin, doch das Gueuze eröffnet mir eine ganz neue Welt.

Das Gueuze ist ein süss-säuerlich schmeckendes, fermentiertes Bier aus der Region Brüssels. Basis hierfür ist eine Mischung von mehrjährigen, teils angegorenen Lambic-Bieren, die anschliessend in der Flasche reift. Durch Reifung in der Flasche entsteht eine zweite Gärung, die das Bier frisch und feinperlig macht. Beim Kauf ist auf die Bezeichnung „Oude Gueuze“ zu achten, das Zeichen für traditionelle Handarbeit. Gueuze aus industrieller Herstellung wird nämlich gesüsst und mit Kohlensäure im Tank zugesetzt (Quelle: Nutriculinary).

Gueuze erinnert nicht erst beim Trinken an einen Sekt.

Schon allein das Aussehen der Flaschen lässt darauf schliessen. Gueuze hat nichts mit den Bieren zu tun, die ich sonst so kenne. Es ist fein und leicht. Ich nehme hier weniger Karotten, denn das Bier schmeckt bereits fruchtig und süsslich.

Zurzeit werden Rezepte mit Cider/Cidre (Apfelsekt) angepriesen. Mir persönlich mundet diese Variante aber besser. Sie schmeckt noch einen Tick fruchtiger. Nach wie vor ist jedoch mein absoluter Favourit die klassische Variante mit Weisswein.

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Zutaten (4 Personen):

1.5-2 kg Miesmuscheln
Butter zum Andünsten
2 Knoblauchzehen, gepresst
1 Zwiebel fein gehackt
1 kleine Petersilienwurzel, geschält, in Julienne-Streifen
1 Rüebli, in Julienne-Streifen
1 kleine Lauchstange, in feine Ringe geschnitten
1 EL getrockneter Thymian
1 Lorbeerblatt
3-4 Stiele von der Petersilie (ohne Blätter)
1 kleine Flasche Gueuze (Bier)
Prise Muskatnuss, frisch gerieben
Salz und Pfeffer
Frische, gehackte Petersilie zum Garnieren

Zubereitung:

1. Muscheln unter fliessendem Wasser waschen und den “Bart” entfernen. Beschädigte Muscheln wegwerfen.

2. Gemüse, Thymian, Petersilienstiele, Knoblauch und Lorbeerblatt in reichlich Butter in einem hohen Topf circa 10 Minuten andünsten.

3. Muscheln hinzufügen und zugedeckt bei hoher Hitze 5 -6 Minuten garen. Ab und zu am Topf rütteln. Mit Bier ablöschen, und nochmals 8-10 Minuten köcheln lassen.

4. Mit Salz, Muskat und Pfeffer abschmecken.

5. Muscheln, die sich während des Kochens nicht geöffnet haben, weggwerfen. Das Gericht mit reichlich Sud und Peterli servieren.

Dazu passt: Natürlich Pommes oder etwas Baguette tuts für mich auch. Als Getränk eignet sich das Gueuze.

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