Die perfekte Espresso-Tasse

Ich trinke gerne Kaffee. Lieber keinen Kaffee, als einen schlechten. Bestellt man in Italien einen Kaffee, so handelt es sich, sofern der Kellner nicht durch die Touristen verwirrt ist, um einen Espresso.

Der Espresso ist der Kaffee schlechthin.

Allerdings handelt dieser Eintrag nicht davon, was einen guten Espresso ausmacht. Vielmehr geht es um die Espresso-Tasse. Ein Thema, dem meines Erachtens zu wenig Beachtung geschenkt wird. Ich habe sehr lange nach ihrgesucht. Zuerst wusste ich nicht, was eine gute Espresso-Tasse ausmacht. Also ging ich nach dem Ausschlussverfahren vor. Oh Gott! Es gibt Millionen von verschiedenen Tassen! Besondere Beachtung schenkt man in Privathaushalten dem Print. Der Geschmacklosigkeit sind hier keine Grenzen gesetzt. Erst als ich in einem italienischen Restaurant in Zürich an dem beschriebenen Tässli nippte, hab ich sie erkannt.

Ich weiss, viele Leute mögen anderer Meinung sein, aber das hier sind für mich die drei wichtigsten Kriterien der Espresso-Tasse:

A) GEWICHT

Es ist wie beim Besteck: Nichts schlimmer als billiges leichtes Ikea-Besteck, das schlecht in der Hand liegt. Die Tasse darf auf gar keinen Fall zu leicht sein.

B) MATERIAL

Ich hab mich zu Beginn gefragt, ob die perfekte Tasse nicht auch ein Glas sein könnte. Im Gläsli siehts mit der Crema recht chic aus und die Schichten zeichnen sich schön ab. Dagegen spricht, dass man sich schnell die Pfötchen verbrennt. Daher für mich doch lieber Keramik.

C) DICKE

Das ist wohl das wichtigste Kriterium überhaupt! Wer mal aus einer dicken Tasse getrunken hat, der weiss, es ist wie ein Kuss. Die Kanten sollten abgerundet sein, die Oberfläche ganz glatt. Die Tasse speichert aufgrund der Dicke ihrer Wände die Wärme.

Die Form spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Da mir die Dicke der Tassenwände wichtig ist, sind der Form sowieso Grenzen gesetzt. Meine Tassen kommen, soweit mir gesagt wurde, aus Sizilien. Ich habe sie direkt dem Restaurant Don Leone in Zürich abgekauft, da ihr Lieferant nur grosse Bestellmengen annimmt. Der Besitzer hat damals vor über zwei Jahren ein kleines Vermögen für die gebrauchten Tassen geheuscht, aber leider habe ich damals nirgendwo anders solche Tässli gefunden. Die Tassenwände haben einen Durchmesser von gut 8mm (evtl. auch ein Bissel mehr). Zitat meines Mitbewohners:

Im Gegensatz zu einer Frau kann eine Espresso-Tasse nicht dick genug sein.

Tja. Die Tassen gehören aber mir und ich weiss, er würde mich schon allein ihretwegen heiraten, egal wie dick ich bin *Schenkel-klopf* (pssst… Ich hab die Tassen jetzt neu auch auf www.tazzine.ch entdeckt).

Zum Schluss noch dies: Die Tasse ist nur ein Komplement. Die schönste Tasse nützt nichts, wenn sich darin eine verbrennte Plörre versteckt. Aber das ist, wie bereits erwähnt, ein ganz anderes Thema…

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