Alb-Leisa-Salat mit Peterliwurzel und Haselnüssen

Dieses Gericht widme ich der Mutter des Mitbewohners, weil ich ihr das Kochbuch, wo jenes Rezept zu finden ist, abgeschwatzt habe. Kochbücher jeglicher Art sind bei mir immer gut aufgehoben, besonders diejenigen vom Gemüsegott Ottolenghi. Seinen Linsensalat mit Sellerie habe ich nach meinem Gusto abgewandelt. Anstelle der Puy-Linsen aus Frankreich kommt bei mir die schwäbische Alb-Leisa (Leisa= Linse) in den Topf. Diese Sorte hatte man fast vergessen und erst per Zufall im russischen St. Petersburg wieder entdeckt. Es ist die einzige Linsensorte, die in Deutschland angebaut wird und sie mundet mir ausgezeichnet. Den Knollensellerie vom Originalrezept ersetze ich durch Peterliwurzeln. Diese schmecken leicht süsslich und sind weniger dominant. Ich gebe sogar die Rüstabfälle ins Kochwasser zu den Linsen. Ich will den vollen Geschmack des Gemüses in meinem Gericht. Ottolenghis Minze muss für frischen Peterli Platz machen. Dieser gedeiht bei den milden Temperaturen wie im Frühling. Der Minze ist es zu kalt.

Wenige, aber dafür beste Zutaten werden zu einem herrlichen, gesunden, lauwarmen Wintersalat. Wie immer bei Ottolenghi ist es die perfekte Harmonie an Aromen.

Linsen kann ich eigentlich zu jeder Jahreszeit essen. Aber ich habe diesen Zeitpunkt für meinen Blogeintrag gewählt, weil Linsen in einigen Kulturen wie Italien zu Silvester gehören.

Linsen und Silvester
Für die Italiener symbolisieren Linsen und andere Hülsenfrüchte, Geld und Wohlstand. Je mehr Linsen man an Silvester isst, desto mehr Geld soll man im kommenden Jahr verdienen. Eine traditionell beliebte Speise ist denn auch Cotechino con lenticchie, eine deftige Schweinswurst mit braunen Linsen. 

Alb-Leisa-Salat mit Peterliwurzel und gerösteten Haselnüssen

Rezept von: inspiriert von Ottolenghis Linsensalat mit Sellerie und Nüssen

Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten

Zutaten für 2 Personen als Hauptspeise:

200g grosse Alb Leisa* oder braune Linsen
2 mittelgrosse Peterliwurzeln
1 Handvoll Haselnüsse (Piemont), geröstet
einige Zweige Peterli
Salz

* In der Schweiz im Onlinehandel erhältlich. Man sagt, die kleine Alb-Leisa sei besser für Salat geeignet, weils sie mehr Biss hat. Ich verwende beide für Salate.

für die Sauce:
2 EL Rotweinessig
3-4 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer
1 Prise Zucker

Zubereitung:

1. Peterliwurzel schälen. Von dem Kräutern die Blätter abzupfen. Die Linsen nach Verpackungsanleitung zusamen mit der Schale von der Wurzel und den Peterlistängel ca. 25 Minuten al dente kochen.

2. Peterliwurzel in eine Quadrate schneiden und einige Minuten im Salzwasser blanchieren. Danach kalt abschrecken und auf die Seite stellen.

3. Die Salatsauce zubereiten.

4. Das Kochwasser der Linsen abschütten. Peterliwurzelschalen und Peterlistängel entfernen. Die Linsen etwas auskühlen lassen.

5. Den lauwarmen Salat mit Linsen, Gemüse, Nüssen und grob zerzupften Kräutern anrichten.
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Mein Tipp: ich habe der Salatsauce einen Hauch von Orangenzesten (wirklich nur ein Hauch) dazugegeben und Reste einer geräucherten Schwarzwälder Blutwurst fein gewürfelt und karamellisiert. Linsen mit Wurst ist sowieso ein Klassiker der süddeutschen Küche und mit der rauchigen, festen Blutwurst wird die Geschmackspalette dieses Salates nochmals erweitert.

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