Tartelette au Citron Meringuée

Der Herr des Hauses wird ganz narrisch beim blossen Gedanken an Tarte au Citron. Dann bekommt er leuchtende Augen und die Zungenspitze berührt die Oberlippe. Ich halte ihn immer mit Versprechungen hin, ich würde ihm zum Geburtstag eine backen. Ich nehme es mir auch wirklich immer vor und suche sogar Rezepte raus. Aber dann lese ich die Millionen Schritte, die Unmengen an Eiern, die reinkommen, und fühle mich alleine vom Rezept her schon so erschlagen, dass ich lieber einen Zitronenkuchen backe.

Im Londoner Traditionshaus Fortnum & Mason hatte der Herr ein Glas Lemon Curd (natürlich mit Freilandeiern) gekauft. Das Glas stand seit Wochen im Vorratsschrank. Jedes Mal, wenn ich den Schrank öffnete, guckte es mich vorwurfsvoll an, und ich senkte schuldbewusst den Blick.

An Ostern konnte ich mich dann aber überwinden. Ich muss zugeben, ich bin keine leidenschaftliche Kuchenbäckerin und werde es in diesem Leben auch nicht mehr werden. Aber der Aufwand lohnt sich für eine Tarte au citron mit Baiser – es ist eine Sünde wert!

Rezept von: gesehen bei Valentina’s Kochbuch und bei Marmiton.

Zutaten (für 6-8 Personen – ca. 4-5 Tartlettes à Ø 12 cm):

für den Teig (→ für 4 Pers. die Hälfte einfrieren):
220g Mehl
50g Zucker
140 g Butter, in Stücke zerkleinert
1 Ei
1 Eigelb (Eiweiss für Baiser verwenden)
Abrieb der Tonkabohne oder Vanille
Prise Salz

1 Glas Lemon Curd à ca. 185g (Rezept siehe hier)

fürs Baiser
2 Eiweiss
120 g Zucker
1 Messerspitze Natron

Zubereitung:

1. Für den Teig zunächst Mehl, Zucker, Butterstückchen und Salz und zu einer krümeligen Masse per Hand oder in der Küchenmaschine verarbeiten. Danach das Ei und Eigelb dazugeben, bis es einen glatten Teig ergibt. Teig in Folie gewickelt 30 Minuten kühlstellen.

2. Teig zwischen Backpapier oder Klarsichtfolie 2-3mm dick auswallen und die gebutterten Formen damit auslegen. Den überstehenden Teigrand mit einem Messer abschneiden (aus den Resten Guetsli mitbacken!). Die Formen für circa 1 Stunde kühlstellen.

3. Für den Baiser das Eiweiss steifschlagen. Den Zucker und Natron langsam beim Schlagen hineinrieslen lassen. Wichtig: Den Schnee danach 10 Minuten schlagen, damit das Baiser später nicht zusammensackt.

4. Die mit Teig belegten Tartelettes in der Ofenmitte bei 180 Grad 10-15 Minuten backen, bis sie sich leicht bräunen. Tartelettes hinausnehmen, aber den Ofen nicht abstellen.

5. Auf den Tartelettes je 4 TL Lemon Curd verteilen. Sie darf keinesfalls darüberschwappen. Mit einem Löffel den Eischnee auf den Tartelettes verteilen.

6. Die Tartelettes nochmals 4-6 Minuten backen, am besten in der oberen Ofenhälfte, bis sich das Baiser leicht bräunt.

Dazu passt: ein richtig guter Earl Grey – mit echter Bergamotte aromatisiert.

Mein Tipp bzw. der von Katharina: Für 4 Personen die ganze Portion Mürbteig machen, jedoch die Hälfte des Teiges einfrieren. Danach mit der Hälfte des restlichen Rezeptzutaten weiterfahren. Aus den Teigresten lassen sich auch Guetzli/Teegebäck (bei mir kleine Osterhasen) backen – ca. 8 Minuten.

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